Servus,

eine klassische KLEINBAHN Lok ist die E1280:




Es gab sie seit 1956 im KLEINBAHN-Programm (auch in den Anfangsgarnituren) und ist eine ein wenig "verballhornte" BBÖ/ÖBB 1280, denn die Originalmaschine hatte 5 Achsen, was aber für den Bau eines Modells eine gewisse technische Herausforderung darstellt und bis heute trotz mehrfacher Ankündigung noch kein Großserienmodell dieser besonderen Maschine (sie ist die einzige heimische Maschine mit Kandó-Antrieb) erschienen ist. Hier seht ihr eine meiner beiden Maschinen mit rotem Gestänge und den einstigen Zinkalrädern (bis etwa 1968).

Unser go -rx -4 aus dem Kleinbahnsammlerforum hat vor einiger Zeit eine Doppellok aus zwei KLEINBAHN 1280ern vorgestellt - nachdem mir zuletzt zwei Maschinen mit schwarzen Rädern aus der vorletzten Bauserie (1980-1988) noch mit den Dreipoler-KLEINBAHN-Motoren in die Hände kamen eine gute Anregung zur Verwertung. Außerdem ist die Gehäuseform noch die ursprüngliche mit dem Übergang (das runde Fenster der Türe gehört noch ausgebohrt), also klassisch Epoche II (wo man auch solche Versuche gestartet hätte). Beide Loks waren im ersten Fahrtest auch ziemlich gleich im Fahrverhalten, Grund das Projekt zu starten.
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Mittlerweile ist es ziemlich weit fortgeschritten, sodass ich mal den Roll-Out der Doppellok, liebevoll von den Technikern "Tatzelwurm" genannt, zum Anlass nehme, das Projekt erstmals in einem Forum öffentlich vorzustellen:





Ein Typenfoto gibt es auch noch:



Meine Vorgabe war, möglichst mit den "Bordmitteln" den Umbau zu bewerkstelligen bzw. nur geringfügigen Fremdmitteleinsatz zuzulassen (Neodym-Kupplung) . Daher sind wohl die Stromabnehmer nicht gerade epochegerecht (die Maschine ist ja eine klassische Epoche II Maschine), der Dachgarten eher simpel. Lediglich die Beleuchtung ist "aufwändiger": LED, kleine Lochplatine und Widerstände. Über eine Digitalisierung habe ich noch nicht nachgedacht, eine trennbare 4/6polige Verbindung ist allerdings kein großes Problem, Platz für einen decoder ist genügend.

Die Farbgebung der Maschine ist noch nicht entschieden:



Grün ist Favorit, weil die heimischen Elektroloks anfangs alle grün waren, eine entfernte Ähnlichkeit (als Einzellok) mit der 1070 von der Mittenwaldbahn würde ein helles Maigrün anstelle des etwas später angewendeten Moosgrün und dem danach ab 1945 verwendeten Tannengrün angebracht erscheinen lassen. Kurzzeitig gab es auch braune Loks im Lande (z.B. die 1189 und 2045), rote Loks gab es nie. Das Grau der Grundierung sieht eigentlich auch ganz passabel aus, wäre auch als Kriegsfarbe (bei der E94/1020) authentisch.

Die Stirnbeleuchtung wird noch mit LEDs eingerichtet, die Lampengehäuse (Hülsen aus 3mm Messingrohr) sind ja schon mal provisorisch angebracht. Das waren in der Anfangszeit richtig große Dinger. Für die Frontscheiben hätte ich noch Blendschuten oder Sonnenblenden angedacht, auch wenn das Dach als Blendschutz bereits leicht vorgezogen ist. Je nach verwendetem Decoder bei einer Digitalisierung der Lok (inklusive Powerpack) wäre auch noch eine Führerstandsbeleuchtung möglich.

Die Originalloks waren nicht rasend schnell (50 km/h), ursprünglich als Güterzugloks gedacht, dann aber im Personenverkehr in Kärnten und im Verschub eingesetzt (was für eine Doppellok kein sinnvoller Einsatz ist).

Umbaudetails folgen noch bei Bedarf - falls Interesse für Nachbauer besteht. Die Lok ist je nach Zustand zwischen 30 und 40 € auf dem Gebrauchtmarkt zu haben, manchmal in einem Konvolut noch preisgünstiger.

Viel Spaß beim Schauen!

P.S.: Im KLEINBAHN Programm gab es einst eine Doppellok, die E400:



Sie gilt in Sammlerkreisen als teuerste KLEINBAHN Lok. Das Bauprinzip ist aber ähnlich

Uhi.....

Na das ist doch mal ein "Wurm" !!!

Alle Wetter, alle Achtung !!


MIR gefällt es....
Grainger

Servus,

möchte Euch nicht das Vorbild vorenthalten, auch wenn Georg weitaus akribischer und auch mit manch anderen Umbauten kreativer umgeht.





Er hat vor einigen Jahren korrekte, 5achsige 1280 gebaut, auch in grau:





Auslauf genießen die Maschinen natürlich stilecht auf einer KLEINBAHN Parkettbahn:

Hi Klaus,

sehr schön !!

Man(n) darf nur nicht "grobmotorisch" veranlagt sein.....dann geht vieles.


Grainger

Servus,

Grobmotoriker und Modellbahn ist wohl irgendwie ein Ausschließungsmerkmal. Obwohl an "heiklen" Arbeiten nur die Kürzung des Fahrgestells mit einer ganz normalen Eisen-Bügelsäge am schraubstock erfolgte, die Kürzung des Gehäuses erforderte eine Laubsäge mit Metallsägeblatt (das hakelt nicht). Die Kleinbahn-Lichtnägel wurden mit der Hand ausgebohrt. also so richtig arg Feinmotorisches war bislang nicht dabei.

Da sind die Arbeiten von Georg (go -rx -4) deutlich diffiziler. Das Erscheinungsbild meines "Tatzelwurms" kommt allerdings schon ganz gut hin. Georg hat beispielsweise den Hauptschalter samt Trafoanspeisung korrekt gestaltet, bei mir sind es eben die vorhandenen "Bordmittel".

Die Original-Lok war wegen ihrer feinfühligen Stuerung und des Anfahrtsdrehmomentes gerühmt, mit rund 1700PS Dauerleistung war sie für die vorgesehenen Bergstrecken Brenner und Arlberg für die damalige Zeit ein kleiner Kraftprotz, als (fiktive) Doppellok und tatsächliche Doppeltraktion bis zum Erscheinen der deutlichen schnelleren E94/1020 der Güterzug-Bergstar.

Hi
Der Umbau weiß zu gefallen. Bei der Farbgebung würde ich auf braun setzen. Ich finde das würde deinem Tatzelwurm gut stehen.

Gruß Thomas