Hi
Ich mache mal n neuen Faden auf und zeige euch die Reperatur dieser Lok.
Als ich die ausgepackt habe, habe ich mich auf die Testfahrt gefreut. Leider war das Nachläufergestell demontiert und die kompletten Befestigungsteile haben gefehlt. Trotzdem aufs Gleis gestellt und...... Nichts . Kein Mucks. Ich habe die geöffnet und der Umschalter Baustein sah furchtbar aus. Diagnose, so für nen einfachen EBay Verkauf nicht zu gebrauchen. Egal, notiert was Sache ist und nach Ersatzteilen gegoogelt. Fazit war ernüchternd. Umschaltbaustein nicht mehr lieferbar, Nachläuferbefestigung nur im Set MIT dem kompletten Nachläufer ----> also teuer und unnütz. Als Bastler hab ich sie trotzdem genommen weil ich sowas ja mag.
Also erstmal die Bef des Nachläufers vorgenommen. Eine passende Schraube, ein Stück Messingrohr mit 3,1 mm Außen und 2,5 mm innen. Das Rohr im Dremel auf 2,9 mm Außendurchmesser abgeschmirgelt. Dann in mehreren Schritten die Länge von Schraube und Rohr angepasst bis es stimmig ausgesehen hat. Dazu 2 U-Scheiben M2,5 und M3. Die Feder hat ein Kuli gespendet.



Und da die Elektrik ja eh nicht geht..... mach ich die mal auf. Sah nicht verschmort aus und auch nicht stark korrodiert. Eher nach ausgelaufener Batterie. Also weg mit der Knopfzelle. Dann mit SR24, Zahnstocher und Küchentuch ganz vorsichtig die Platine gereinigt. Neue 3V Knopfzelle an 2 Kabel gelötet und testen. Sie läuft wieder . Da ich keinen passenden Schrumpfschlauch habe, und die Batterie größer als die originale ist, muß Malerkrepp als Isolierung herhalten. Nicht schön aber funktionell. Und im Kohlenbunker sieht's eh keiner.



Und das ist der Übeltäter



Jetzt dreht die ihre Runden zum einfahren da sie wohl schon länger defekt war. Anfangs etwas unrund, läuft sie nach ca 20 min wieder schön gleichmäßig.

Gruß Thomas

Hi,
Sehr interessanter Bericht !
Gerne mehr davon....
Hätte nicht gedacht das da ne Knopfzelle drin ist.....


Grainger

Hi
Hätte ich auch nicht erwartet. Aber nach dem aufschneiden des Schrumpfschlauchs war sie direkt obenauf zu sehen. Und da ich ja elektrisch und elektronisch eher ne Niete bin, hab ich halt drauf gehofft das es wirklich nur daran liegt und sonst nix hinüber ist. Und n bisschen Glück war wohl auch dabei.

Gruß Thomas

Hallo zusammen

Die FRU‘s (Fahrt-Richtungs-Umschalter) mit Knopfzelle waren in den 80gern und Anfang 90gern recht häufig.
Man brauchte ja irgendwas um einen angeschlossenen Gleichstrommotor mit DC (gleichgerichtet aus dem AC Strom) anzusteuern und auch die Fahrtrichtung zu wechseln.

Es gab damals 3 Varianten, zum einen die mit Knopfzelle, zum anderen mit entsprechender Elektronik.
Die Knopfzelle diente zum Erhalt der Fahrtrichtung in stromlosen Zustand. Bei den anderen übernahm das ein entsprechendes bistabiles Relais, was aber mehr Beschaltungsaufwand erforderte, womit diese FRU‘s auch größer waren und zum 3. die Elektro-Mechanischen.

Die genaue elektronische Funktion ist mir auch nicht bekannt.
Meistens war die Batterie nach 3-5 Jahren leer und die Loks merkten sich z. B. an Signalen ihre Fahrtrichtung nicht mehr, aber man konnte sie immer noch als Umschalter im reinen Handbetrieb verwenden.
Ich hab es dann so ähnlich wie Thomas gemacht und mit 2 Käbelchen andere 3V Lithiumzellen angelötet, meistens auch etwas größere.

Eine weitere Variante stellte z. B. Lima, Rivarossi her, ähnlich dem mechanischen FRU von Märklin. Da trieb eine 24V Spule über einen Hebel und Ratsche ein Rad auf einer Platine an. Darunter war eine Polwendeschaltung, mit zuvor gleichgerichtetem Strom. Ein „Mordstrum“ Elektromechanik, fast 6cm lang, 1,5cm breit und ebenso hoch. Sogar mit „Bocksprung“.

Weitere Hersteller/Vertreiber waren Lauer und Herkat. Lauer hatte sogar welche mit Lichtwechsel weiß/rot im Programm. Es gab auch in Modellbahn- und Elektronikzeitschriften (alles noch ohne I-net) Bauanleitungen zum selber basteln.

Wenn man sich dagegen den heute noch erhältlichen FRU von Uhlenbrock anschaut wie klein der jetzt ist.

Das Ganze wurde dann durch die aufkommende Digitaltechnik überflüssig, da ja jeder Decoder auch ein FRU ist (damals hielten die Decoder auch noch fast jeden Umschaltimpuls aus).

Das ganze war auch eher immer ein Nischenmarkt, es gab nicht viele Loks für AC aus dem Gleichstromlager.
Und überhaupt, auf Märklin Gleisen haben nur Märklin Loks zu fahren, basta.

😂😂😂😂 und alles andere was nen Schleifer hat

Gruß Thomas

Wieder was gelernt.....

Dankeschön !!


Grainger