Hallo Olli

Uh, da läuft meine Internetverbindung heiß, ist für mich zu lang.

Bei einer V200 mit dem großen Scheibenkollektormotor funktioniert es ganz gut, bei der V60 habe ich meine Zweifel.
Ich habe früher versucht möglichst sparsam zu digitalisieren, mit nachrüstbaren Polmagneten, Eigenbaupolbügeln (nach Kupsch), Diodenschaltung usw..
Im Endeffekt waren das alles Krücken gegen einen richtigen Motorumbau, bei Märklin den HLA. Bei diesen Motoren stimmt die Abstimmung von Magnet zum 5pol. Anker recht gut.

Inzwischen bau ich hauptsächlich Loks um die ich sehr gerne mag, wie auch meine alte V60 als sehr gut funktionierende Rangierlok.
Die hat z. B. ihren 4. Umbau hinter sich. Seit ein paar Jahren hat sie einen Glockenanker nach MiBa, LED Beleuchtung weiß/rot, einzeln ansteuerbare Telexe mit Kupplungswalzer, Pufferkondensator, Decoder Tams ld-g33.
Läuft nahezu lautlos, zuverlässig langsam, eine perfekte Rangierlok.

Leider ist der Glocki von Lemo-Solar inzwischen richtig teuer geworden. Aber es gibt von Micromotor.eu ( erhältlich bei Modellbahn Union ) eine gute Alternative. Paßt meistens recht gut und ist reversibel.
Hab ich inzwischen 3x verbaut.

Ich habe für mich inzwischen die Regel aufgestellt nur noch Loks umzubauen die ich auch viel fahre, nutze. Die dann aber gleich richtig.

Hallo Olli

Es gibt von Märklin 3 Motorümrüstsets: Oft werden auch nur die englischen Abkürzungen angegeben, ich schreib sie dazu.

1. Für den Trommelkollektormotor, Märklin 60941
DCM = Drum Collector Motor

2. Für den kleinen Scheibenkollektormotor Märklin 60943
SFCM = Small Flat Collector Motor

3. Für den großen Scheibenkollektormotor Märklin 60944
LFCM = Large Flat Collector Motor

Von daher darauf achten welcher Motor wirklich verbaut ist, da hilft nur in der Lok nachsehen, da es auch bei gleicher Lok BestNr. Änderungen gab.
Auch muß bei manchen Loks etwas nachgearbeitet werden (z. B E52, älteres Krokodil).

Ich vermute mal das der Decoder Märklin 60972, mld3 gut mit den auf HLA (Märklin Bezeichnung für den 5-poligen Gleichstrommotor) umgebauten Motoren funktioniert.
Das schöne ist die beiliegende Schnittstellenplatine, sehr sinnvoll und daher auch vom Preis gut. Schnittstellenplatine ist in der heutigen Zeit ein Muß, m. M..
Der Decoder kann alle Protokolle die auch die MS2 ausgibt, MFX, DCC und MM2 (Priorität in der Reihenfolge).

Hallo Olli

Kurzversion: Ja, ja.

Langversion:
Ich habe bei allen meiner Umbauten die Glühbirnchen gegen LEDs getauscht aufgrund der Erfahrung das die Birnchen von Fleischmann und Roco (standardmässig 14-16V) im digitalen Betrieb (heute bei mir 18V, früher bis 22V) sehr heiß wurden. Im Roco Vt628/928 bis zum schmelzen des Kunststoffes. Gerade bei den „ollen“ Märklin Loks läst sich problemlos eine 2 polige Buchse (aus Präzisionskontaktstreifen) in die alte Schraubfassung reinstecken (ein bisschen rundlich feilen), natürlich gut isoliert. Da dann die LED reinstecken.
Meistens hab ich 3mm warmweiße LEDs verwendet und nach Bedarf (Glühbirnenfunzeln) noch mit orangem Edding nachgeholfen. Auch lässt sich der Plexiglaskörper der LEDs gut bearbeiten (Säge, Feile, kein Micromotor, wird zu heiß) und dann nachpolieren. Was auch hilft ist z. B.
die Spitze der LED Plan feilen und etwas Alufolie darauf kleben. Das dient dazu das Abstrahlverhalten an die Glühbirnchen (seitlich, LED nach vorne) anzupassen.
Je nach Lok oder Fahrzeug hab ich auch gleich ganz neue smd Beleuchtungsplatinen gemacht, bei moderneren Loks gleich mit weiß/roten LEDs, entweder getrennt oder mit den speziellen 2 farbigen LEDs von Schönwitz, plcc4 bzw. Schönwitz, 0605 LED.

Ein netter Nebeneffekt ist der viel niedrigere Stromverbrauch. Klassisches Märklin Glühbirnchen ~60mA bei 16V, gut angepasste LED zwischen 5 und max. 20mA. Hört sich jetzt nicht nach viel an, aber z.B. bei 10 Loks auf dem Gleis, jeweils 1 Seite Licht an, bei Glühbirnchen ca. 600mA + Hitze, bei LED vielleicht 100-150mA, dein Digitalstrom ist für alles auf dem Gleis und limitiert durch die max. Leistung der Zentrale/Booster/Gleisbox.

Ich hab auch immer den Rückleiter Decoder +, PLUS verwendet. Dann flackert nix.

Je nach dem wie gut eine LED in den Lichtleiter leuchtet sind auch die Vorwiderstände teilweise recht groß, die angegebene Stromstärke (meistens 20mA) braucht man nicht, das ergibt (im Modell) Halogenscheinwerfer. Die Orginale hatten nur 40 oder 60W Funzeln, reine Positionslichter, das wichtigste ist der optische Eindruck im Dunkeln.
Den Vorwiderstand auch gleich mit ein bisschen Reserve dimensionieren (ich rechne immer mit 21V), fällt gar nicht weiter auf.
Das Dimmen von LEDs mit Hilfe des Decoders funktioniert nur bedingt, das ist auch eine PWM Ansteuerung.

Oh man, ist wirklich eine Langfassung geworden.

Hallo Olli

Zu 1.: Korrekt, zusätzlich strahlen die immer voll nach oben, passt bei den meisten Lichtleitern überhaupt nicht.

Zu 2.: Kleben wird vermutlich nicht richtig halten, da Nylon und du brauchst unten ja ein wenig Platz für die Beinchen der LED. Normalerweise schliesen diese Fassungen mit der Unterseite der LED bündig ab. Außerdem müßtest du die org. Fassung entfernen.

Ich verwende solche Leisten, von Reichelt, da 1x ein Pärchen abgesägt, Kanten etwas runden, dünne Litzen unten anlöten, gut isolieren und reinstecken. 3 oder 5mm LED entsprechen bearbeiten, Beinchen passend abwinkeln und reinstecken. Vorwiderstand kommt in die Zuleitung, ganz normaler bedrahteter, 1/4W Widerstand, natürlich auch isoliert.

Oder du nimmst die org. Märklin Bi-Pin Lampensockel, z. B. Modellbahn Union. Die lassen sich, mit etwas Kraft, auch in die Lampenfassungen drücken.
Der Rest wie oben.

Hallo Olli

Mmmmh, ich hab bisher nur 1x Litze bei Amazon bestellt (sicher schon ca. 10 Jahre her) und das war ein Griff ins Klo. Relativ steif, schlecht zu löten (ich bezweifle das es Kupfer war, eher Aluminium) und an den Lötstellen sehr brüchig.
Das benutzte ich um einen 6 poligen Kabelstrang mit Micro-Match Verbindern durch einen 7tlg. Roco Vt 601 zu ziehen. Spätestens nach 3-4 Runden brach an einer Lötstelle wieder eine Litze ab, ich hab mir dann die ganze Arbeit später nochmal gemacht.
Seitdem bin ich von solchen Angboten bei Amazon geheilt.

Ich hab mir dann bei Schönwitz dieses Set besorgt. Super flexibel, reines Kupfer, sehr dünne Isolierung, super zu löten und verarbeiten. Davon zehre ich immer noch.
Wenn ich jetzt welche ergänzen muß, dann einzelne Wickel.

Das Wichtigste bei solchen Litzen ist m. M. n. nicht der Preis, sondern wie gut ist das Kabel. Bei billigen ist die Gefahr groß das man alles öfters macht.
Hatte ich heute gerade wieder, Piko V200, Schleifer lose, Schraube im Kunststoff hält nicht mehr, sehr nett da das Kabel direkt am Schleifer angelötet ist und zu kurz ist. Daher innen 3 Litzen an der Platine ablöten, Drehgestell ausbauen, 2 Kabel gebrochen, natürlich auch das Schleiferkabel innen im Drehgestell. War auch so was steifes. Ergebniss der Aktion, 2. Drehgestell auch ausgebaut und beide komplett neu verkabelt, einen Schleiferkontakt eingebaut, Messingtülle für eine M2 Schleiferschraube eingesetzt.
Piko ist aussen hui und innen leider eher pfui, halt das was der Brillenmann bestellt hat.

Aber zu deiner eigentlichen Frage, welchen Querschnitt.

Das kann ich dir pauschal nicht beantworten da ich das von den jeweiligen Gegebenheiten abhängig mache. Hauptsächlich vom max. möglichem Stromverbrauch.
Ich hab da noch aus RC-Modellbau Zeiten eine Faustregel, pro 10 Ampere min. 1qmm Kabelquerschnitt + ca. 25% Reserve, bei kurzen Leitungen, < 20cm.
Bei Loks mit z. B. einem Märklin HLA, Roco Motoren, würde eigentlich 0,05qmm reichen, ich verwende da lieber 0,14qmm. Genauso bei Loks mit solchen Motoren für die Zuleitung von Schleifer und Gleismasse. Bei Glockenanker oder ähnlich sparsamen Motoren reicht 0,05qmm locker aus. Für Beleuchtungen sowieso.
Damit bin ich bisher auch im Kurzschlußfall ganz gut gefahren.

Kurz gesagt, ich verwende 0,14qmm für Zuleitung und Motor, der Rest ist 0,05qmm, mit möglichst vielen Einzeladern aus Kupfer, Markenqualität.

Ganz wichtig, suche dir eine Kabel-Farbnorm heraus nach der du arbeiten möchtest, typische Möglichkeiten wäre die von Märklin oder DCC, Gegenüberstellung z. B. bei stayathome, Rainer Lüssi unter Pinbelegung (ich bin bei DCC). Du kannst dir aber auch selbst eine definieren.
Und natürlich immer gleich machen, es erleichtert eine spätere Fehlersuche ungemein.

Und zu Kabeln und Litzen müßte unser Grainger doch auch einiges schreiben können (auch wenn seine Erfahrungen vermutlich eher mit größeren Querschnitten sind).

Hallo Olli

Meine Erfahrungswerte sagen ganz klar ja.

Und jetzt das aber, das basiert auf Loks und Zügen mit reiner LED Beleuchtung.

Wenn ich meine Personenzüge ausfahre, 4 Stück, 6-8 Wagen, Roco Vt 601 mit dickem Glocki, 2-3 HLA Motoren, komplette Beleuchtung an komme ich laut Anzeige meines Tams B4 auf 1,3-1,5A.
Wenn ich noch zusätzlich bei allen abgestellten Loks (36) die Spitzenlichter v/h einschalte (für mich Rangierlicht) liegt der Stromverbrauch bei 1,5-1,6A.
Mit einem TRMS Amperemeter nachgemessen waren es in der Spitze 1,3A, der B4 zeigt ein wenig zuviel an.

Bei Zügen mit Glühbirnchen als Beleuchtung schaut das ganz anders aus, rechne mal pro Birnchen bei Digitalstrom mit 60mA, pro Wagen 2x, bei 8 Wagen = 960mA, fast 1 Ampere.
Da wird es dann mit 3 Zügen schon enger.

Zum 3A Netzteil der CS gibt es ja geteilte Meinungen. Das scheint im Grenzbereich schneller abzuschalten als die Kurzschlußbegrenzung der CS. Tut jetzt so einem „Computer“ auch nicht gerade gut wenn die Stromversorgung wegbricht.
Ich hab für meinen B4 auch ein 120W Netzteil, eingestellt am Booster sind aber nur 54W (18V, 3A). Damit schaltet im Kurzschlußfall auf jeden Fall der Booster ab (und der B4 ist sauschnell).
Ich würde das dickere Netzteil nehmen und das schwächere an der CS einstellen.

Mit deinen Kabelstärken liegst du locker auf der sicheren Seite, auch für die möglichst schnelle Erkennung eines Kurzen durch die Zentrale.
Sicherungen brauchst du eigentlich nicht, dafür ist ja die Kurzschlußabschaltung der Zentralen/Booster da. Die ist zumindestens beim B4 so geschalten das ganz kurze Spitzen, <1/10s, toleriert werden.