Der erste Kontakt einheimischer Bevölkerung mit den Schweden ist in nicht guter Erinnerung: 1645 standen die nordischen Truppen vor Wien. Das sollte sich im Laufe der Jahrzehnte deutlich ändern. Überlebensnotwendige Hilfe kam nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg aus dem Norden: Rädda Barnen. Aus Dank für die Hilfe wurde auch eine prominente Verkehrsfläche in der Stadt "Schwedenplatz" genannt.

1971 kam nochmals, diesmal technische Hilfe, aus Schweden:

Der zunehmende Bahnverkehr mit höheren Zuglasten erforderte neue Technolgien. Die klassische Wechselstromtechnik war am Ende angelangt, aus Schweden kam die Meldung neuer Steuerungstechnologien.

Der damalige österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky war durch seine Emigration nach Schweden sehr schwedenaffin. So kam es trotz Protesten aus der heimischen Fahrzeugindustrie zur Bestellung von 10 dieser neuartigen Maschinen des schwedischen Typs Rc2. Zur Beruhigung der heimischen Fabriken wurden Zulieferverträge ausgehandelt. Schweden war zu dieser Zeit auch Mitglied der EFTA - die kleine Schwester der erstarkenden EWG/EU. Das machte einen Kauf "plausibler".

Als Nachfolgerin für die 1042 bekam die Lok die Reihennummer 1043. Ungewöhnlich für das heimische Personal war der Führerstand auf der linken Seite. Letztlich war die Beschaffung der "ausländischen" Lok Ansporn für die rasche Entwicklung der 1044, die mit ihren Bull-Augen auf die Herkunft verweist.

Während Fleischmann, Lima und Märklin ziemlich bald nach dem Erscheinen der 1043er auf heimischen Schienen ein Modell herausbrachten, ließ sich Roco bis 2001 Zeit, quasi zum Ausscheiden der Lok aus dem Betrieb in Österreich (die Loks wurden nach Schweden verkauft) erschien u.a. mein Modell:







Die 1043 gehört übrigens zu meinen Bull-Augen Loks E499, 1043 und 1044

Die Lok hat im Laufe ihres Loklebens einige Designänderungen über sich ergehen lassen müssen >Link< Ich habe mich für das Ursprungsdesign mit dem charakteristischen Spitz ausgesucht.

Neben dem Führen von Güterzügen auf der Tauernstrecke (dort war ihr Haupteinsatzgebiet zwischen Salzburg und Kärnten) hatte die Lok auch prominente D-Züge am Haken, wie beispielsweise den "Blauen Enzian".

Hi,

Man lernt immer wieder dazu

Grainger

Durch Zufall war heute eine weitere 1043 als Gastlok bei mir: 1043 007-2

Die Lok sehen wir jetzt in der der Ursprungslackierung mit dem Zierspitz nachfolgenden, blutorangenen Lackierung. Am Haken stilgerecht ein schwerer Güterzug.



Auch in dieser Lackvariante (schon mit dem "Pflatsch" als Markensymbol) macht die Lok war her. Kurz, bullig mit klaren Linien. Die ursprünglich schwedischen Dachlicht-Festspiele wurden auf österreichische Verhältnisse reduziert.

Die Lok brachte auch eine weitere schwedische "Erfindung" ins Land: Das Innenleben der Lok war an die Konstruktionsprinzipien eines großen schwedischen Möbelhauses angelehnt: Möbelbaukastenprinzip für die technischen Teile.

Hi Olli,

das kann ich :

Der lautmalerische Begriff entstand, weil dieses großflächige Logo im Gegensatz zum Flügelrad wie ein hingeklatschter Fleck erschien.

Pflatsch,der

Grainger

Die 1043.03 (Bild hier zu finden) hatte lange den Zierspitz und anstelle des Flügelrad-Logos den Pflatsch auf der Stirnseite der Lok. Wegen der Asymmetrie eigentlich ein optisches No-Go ...