Servus,

für die Präsentation von Fahrzeugen plane ich ein kleines Diorama. Für mein (ewiges) Projekt "Mozartplatz" (ein Verkehrsknotenpunkt mit Hochbahn, Straßenbahn, Trolleybus und Faller Bus sowie eine Untergrundbahn (Stadtbahn nach Wiener Muster) habe ich mir mal vor langer Zeit Spörle Viaduktformen gekauft.

Heute habe ich die Dinger hervorgekramt und begonnen, ein paar Mauern zu gießen.



Die Formen bereit gelegt, beim seinerzeitige Kauf war ein Fläschchen mit Fließverbesserer begelegt gewesen, der das Lösen von der Form erleichtert. Damit die Formen ausgepinselt.

Als Gießmasse habe ich (auch für andere Zwecke) mal im Bastelladen Rayher Raysin 100 Gießpulver gekauft. Das ist an sich gut zu verarbeiten, klumpt kaum und hat gegenüber Gips ein wenig mehr offene Zeit. Beim Bearbeiten muss man aber genauso aufpassen, sägen geht vorsichtig an besten mit einem Metallsägeblatt (das hakelt weniger). Für die nächste Gießpartie habe ich ein auge auf TFC Xyrarock geworfen, das Material ist faserverstärkt. Hat wer von Euch mit anderen Gießmaterialien gute Erfahrungen gemacht?


Frisch ans Werk:



Der Gießmasse habe ich eine vanillecreme-artige Konsistenz verpasst und dann fix in die Formen vergossen:



Durch Rühren und Eingießen können Luftblasen entstehen. Dagegen gibt es ein gutes Hausmittel: Ein alter Scherblattrasierer wurde aus seinem ursprünglichem Einsatzgebiet entlassen, seines Scherkopfes beraubt und nur der Schwingaufsatz belassen.



Rasierer einschalten und auf den Formrändern entlang fahren. Der Vibrationseffekt holt Bläschen aus der Gießmasse, lässt sie in alle Ecken rinnen und glättet die Rückenfläche!

Einfacher aber sehr effektiver Trick!

Nach etwa einer halben Stunde Ruhezeit in der Form kann man bereits vorsichtig entformen und einen neuen Gießdurchgang starten. Da ich- wie ihr seht - mehrere "Bilk" Formen habe, brauche ich die Gießmasse nicht zizerlweis anrühren sondern kann immer einen Gipsbecher zu 2/3 füllen.

Hier seht ihr die ersten Ergebnisse:



Aus früherern Spörle-Aktivitäten kenne ich die Formen, sie sind gut detailliert. Die farbliche Behandlung mache ich mit den klassischen Farben aus dem Schul-Farbkasten oder mit meinen Schmincke AeroColor Farben, sehr lasierend und feucht. Zum Testen nehme ich Bruchstücke aus der aktuellen Produktion bzw. aus dem Schachtellagerstand.

Das Schöne an den Spörle Formen (wie bei allen anderen Gießformen auch): Das Material ist saugend und damit die Oberfläche nicht glänzend und leicht einzufärben. Die Spörle-Formen haben eine ziemliche Ähnlichkeit mit den Wiener Stadtbahn-Bögen (heute U6):



(Ich habe auch eine Form mit "Geschäfts/Werkstattportal", aus dem man durch Aussägen eine Durchfahrt machen kann)

Der erste Schritt für den Diorama-Hintergrund ist gemacht. Die Arkadenwände werden auf ein Styrodurstück geklebt. Aufmerksame Bildbeobachter:innen werden auch gesehen haben, dass es Kleinwürfel-Pflaster in Bogenverlegung und als Plattenpflaster gibt. Auch diese Platten werden im Dio zum Einsatz kommen.

Ich habe noch weitere Spörle-Formen. Über deren Einsatz werde ich gelegentlich berichten.

Hallo Klaus,

danke für den Bericht, bin gespannt wie es weiter geht.

Grüße Berthold

P.S. das Thema ist abonniert.

So, da wäre die gestrige Gießausbeute:



Ich habe oben auch von der Werkstattarkade geschrieben. Hier ein Bild und dann noch als Durchgang bearbeitet:



Die gestrigen Gussteile sind noch feucht, laut Raysin-Beschreibung brauchen die etwa 2 Tage um durchgetrocknet zu sein. Ich hab mit meinem Feuchtigkeitsmesser rund 1% Restfeuchte gemessen.

Also jetzt mal Pause bzw. Überlegung, wie ich die Rückwand mit den verschiedenen Teilen "komponieren" werde. Geplant wäre ein Gleis entlang der "Geländekante" hinter der (fiktiven) Werkstätte. Die Geländekante wäre die Ziegelmauer, oben das Straßenniveau.

Im Normalfall wäre die Ziegelmauer ausreichend, weil man früher ein wenig auch auf die Optik geschaut hat, wären "Schmuckteile" mit dem Bogen möglich gewesen, also beispielsweise zwei Nur-Ziegelelemente und dann ein Bogenelement und dann wieder Nur-Ziegelelemente? Hätte man auch ein Magazin in die Geländestufe eingebaut, quasi einen Keller? Dann käme auch das Werkstattelement zum Einsatz. Bei dem fürchte ich mich schon ein wenig vor der Bemalung - die feinen Fenstersprießerln ober dem Eingang.



Was meint ihr?

So, mal zur "Bemusterung" aufgelegt:







Jetzt hat sich noch die Frage ergeben: Soll ich die Pylonen um den Maueraufsatz kürzen - weil die Maueraufsätze ja "herausschauen", sind sie abbruchgefährdet. Sie wären ja die Verankerung von Geländern, was ein Straßenniveau erwarten lässt. Oder mache ich dahinter noch eine Grünlandschaft mit Gebüsch an der Kante, um mir den Zaun zu ersparen.

Was meint ihr?

(Mein 500. Beitrag übrigens!)

Hi
Ich würde die Straße machen. Dann kannst du da auch neue Straßenfahrzeuge präsentieren.

Gruß Thomas